[RenateB] - Montessori Freiarbeit, aber.. |
Inzwischen habe ich mich ein bisschen schlau gelesen. Mir ist auch klar, dass die Kinder in der Freiarbeit auf ihrem aktellen Entwicklungsstand abgeholt werden und so ein Montessori Material erhalten, was ihren Interessen entspricht. Nur was ist, wenn ein Kind einfach nicht will? Wie verhält sich dann die Lehrkraft? Wie bekommt man das Kind zur Arbeit? Danke & Grüße RenateB |
[P.Becker] - Freiarbeit |
Liebe Renate B Die Kinder "erhalten" kein Freiarbeitsnaterial! Die Umgebung ist so vorbereitet, dass alle Materialien für die Kinder gut zugänglich sind und dann holen sich die Kinder das Material, dass ihrem Entwicklungsstand und ihrem Interesse entspricht. Wir LehrerInnen und ErzieherInnen beobachten aufmerksam und lenken im Bedarfsfall die Interessen der Kinder in die für uns "richtige" Richtung. Wenn Du in der Schule dann den Stress verspürst, dass die Kinder nicht Rahmenplan konform arbeiten kannst Du vieleicht die Freiarbeit durch Pensenbücher oder Pflichtaufgaben stärker strukturieren. Viele Grüße P. Becker |
[Tanjamutti] - |
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Kinder gibt, die wirklich gar nicht wollen..... |
[LiaSiSo] - |
ich denke auch, das ein Kind allein von der emisgen Freiarbeit seiner Mitschüler/innen angeregt wird, sich selber etwas zu suchen. Aufgabe der Lehrer/innen ist es allerdings, den Kindern die Materialien zu zeigen, auch mit ihnen zusammen zu üben, wenn sie merken, das das Kind immer einen großen Bogen um ein bestimmtes Material macht, weil es evtl. Angst hat zu versagen oder es nicht verstanden hat und nicht nachfragen mag/kann. |
[LotharR] - |
[QUOTE=LiaSiSo;95]ich denke auch, das ein Kind allein von der emisgen Freiarbeit seiner Mitschüler/innen angeregt wird, sich selber etwas zu suchen. Aufgabe der Lehrer/innen ist es allerdings, den Kindern die Materialien zu zeigen, auch mit ihnen zusammen zu üben, wenn sie merken, das das Kind immer einen großen Bogen um ein bestimmtes Material macht, weil es evtl. Angst hat zu versagen oder es nicht verstanden hat und nicht nachfragen mag/kann.[/QUOTE] Ich kenne viele Kinder, die in der Schule nicht mitarbeiten würden, wenn sie nicht müssten. Unser Adoptivsohn gehört leider auch dazu. So ist er vorläufig nur geduldet. D.h. wir als Eltern müssen hart daran arbeiten, damit er in der Montessori-Klasse hoffentlich bald aus freiem Antrieb mitarbeitet. Also "Schule für alle" gilt leider nicht unbedingt für "Grenzfall-Kinder" oder "Integrationskinder". Vielleicht gibt es diesbezüglich Montessori-Einrichtungen mit heilpädagogischem Schwerpunkt. Hier in Niederbayern leider nicht. |
[LotharR] - |
Ich kenne viele Kinder, die in der Schule nicht mitarbeiten würden, wenn sie nicht müssten. Unser Adoptivsohn gehört leider auch dazu. So ist er vorläufig nur geduldet. D.h. wir als Eltern müssen hart daran arbeiten, damit er in der Montessori-Klasse hoffentlich bald aus freiem Antrieb mitarbeitet. Also "Schule für alle" gilt leider nicht unbedingt für "Grenzfall-Kinder" oder "Integrationskinder". Vielleicht gibt es diesbezüglich Montessori-Einrichtungen mit heilpädagogischem Schwerpunkt. Hier in Niederbayern leider nicht. |
[LiaSiSo] - |
[quote=LotharR;97]Ich kenne viele Kinder, die in der Schule nicht mitarbeiten würden, wenn sie nicht müssten. Unser Adoptivsohn gehört leider auch dazu. So ist er vorläufig nur geduldet. D.h. wir als Eltern müssen hart daran arbeiten, damit er in der Montessori-Klasse hoffentlich bald aus freiem Antrieb mitarbeitet. Also "Schule für alle" gilt leider nicht unbedingt für "Grenzfall-Kinder" oder "Integrationskinder". Vielleicht gibt es diesbezüglich Montessori-Einrichtungen mit heilpädagogischem Schwerpunkt. Hier in Niederbayern leider nicht.[/quote] Hallo, ich denke, das hängt ganz stark von den Lehrern/innen und der Schule ab. So habe ich z.b. ein besonderes Kind und genau deswegen habe ich nachgefragt, wie sie es handhaben, wenn ein Kind sich nicht traut o.ä. nachzufragen. Und ich habe natürlich Infos bezüglich der Besonderheit meines Kindes (er hat selekt. Mutismus) an die Schule weiter gegeben. Könntet ihr das als Eltern denn nicht auch mal ansprechen? |
[LotharR] - |
[QUOTE=LiaSiSo;100]Hallo, ich denke, das hängt ganz stark von den Lehrern/innen und der Schule ab. So habe ich z.b. ein besonderes Kind und genau deswegen habe ich nachgefragt, wie sie es handhaben, wenn ein Kind sich nicht traut o.ä. nachzufragen. Und ich habe natürlich Infos bezüglich der Besonderheit meines Kindes (er hat selekt. Mutismus) an die Schule weiter gegeben. Könntet ihr das als Eltern denn nicht auch mal ansprechen?[/QUOTE] Danke für die Antwort und die Anregung! Unser Kind ist genau das Gegenteil, d.h. Hyperaktiv. Allerdings ist er "nur" noch "Rest-Hyperaktiv". D.h. durch viele Wunder hindurch ist er jetzt, mit 12 Jahren, fast geheilt. Doch er stört ab und zu noch die Klassenkameraden und hält sie von der Freiarbeit ab. Er spielt gerne den Klassenclown. Wir denken, dass auch noch die Rest-Defizite verschwinden, da wir jetzt, noch vielen Fehldiagnosen der schlauen Ärzte, endlich mithilfe eines kompetenten Arztes die Ursache gefunden haben und diese behandeln lassen. Unser Adoptivsohn aus Rumänien ist nämlich Schwermetall-vergiftet. Dadurch die vielen Jahre der Zertstreutheit und Hektik. Dies alles hat vielleicht nicht direkt etwas mit dem Thema Montessori-Pädagogik zu tun. Aber da wir von dieser Pädagogik überzeugt sind, setzen wir nun alles daran, dass unser Junge seine Persönlichkeit auf diesem gesunden Hintergrund entwickelt. Liebe Grüße LotharR |